Mit über 180 Hühnerrassen europaweit ist die Auswahl der passenden Hühner recht groß. Mit dem Aufkommen der kommerziellen Hühnerhaltung und der Verwendung gezielt gezüchteter Hybridhühner haben viele Rassen an wirtschaftlicher Bedeutung verloren, was zu einem deutlichen, wenn nicht gar bedrohlichen Rückgang führte.
Folgende zwei Rassen wurden aus Gründen der Erhaltung, aber auch der Wirtschaftlichkeit und dem optischen Eindruck ausgewählt:
“Die Deutschen Sperber sind Wirtschaftshühner in Landhuhnform. Die gefällige Form mit ihrer schönen Sperberzeichnung gibt den Tieren ein schönes Aussehen. Die Rasse ist sehr robust, frühreif und frohwüchsig.
Die Hennen legen durchschnittlich 180 weißschalige Eier, der Bruttrieb ist sehr gering. Der Hahn wiegt 2,5 bis 3 Kilo, die Henne 2 bis 2,5 Kilo. Sie haben ein sehr lebhaftes Wesen und sind sehr zutraulich. Wenn man ihnen genug Freilauf bietet, sind sie gute Futtersucher und fliegen nur wenig. Es gibt nur den einen gesperberten Farbschlag.
Um 1900 wurde die Rasse aus verschiedenen gesperberten Hühnerrassen gezüchtet. Seit 1917 werden sie unter dem Namen “Deutsche Sperber” gezüchtet und sind deutschlandweit verbreitet. Sie zählen ebenfalls zu den extrem gefährdeten Hühnerrassen. Die TGRDEU zählte 2013 noch 642 weibliche und 141 männliche Tiere.” [AgrarHeute, vom 18.02.2015]
“Das Augsburger Huhn ist ein mittelschweres Zweinutzungshuhn mit voller, gestreckter Landhuhnform. Das auffälligste Merkmal ist der Kronen- oder Becherkamm, der sich nach der ersten oder zweiten Zacke zu einem Becher mit gleichmäßig gezacktem Rand teilt. Das glatte Gesicht zeigt dunkle Augen und weiße Ohrscheiben. Die ursprüngliche Farbe der Federn ist reinschwarz mit einem Grünglanz. Neuere Zuchten zeigen auch blau-gesäumtes Gefieder. Hähne wiegen 2,3 – 3 kg und Hennen 2 – 2,5 kg. Das Augsburger Huhn hat eine Legeleistung von 150 – 180 Eiern mit einem Gewicht von circa 60 g im ersten Jahr. Es ist frohwüchsig, ausgesprochen wetterfest und widerstandsfähig. Der Bruttrieb ist gering. Bereits nach fünf Monaten beginnen Ausgburger Hühner zu legen.
Die Augsburger Hühner sind die einzige in Bayern erzüchtete Hühnerrasse. Das Ursprungszuchtgebiet liegt im Augsburger Raum und im südlichen Schwarzwald. Züchtungsziel war eine bessere Anpassung an die klimatischen Verhältnisse und eine bessere Legeleistung.
Die Zentrale Dokumentation Tiergenetischer Ressourcen in Deutschland (TGRDEU) meldet für 2013 einen Zuchtbestand von 162 Hennen und 36 Hähnen beim schwarzen Farbschlag sowie 25 Hennen und 7 Hähne beim blau-gesäumten Farbschlag. Damit zählen die Augsburger zu den extrem gefährdeten Hühnerrassen der Roten Liste in Deutschland. [AgrarHeute, vom 18.02.2015]